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Die Effekte des Höhentrainings

Die Effekte des Höhentrainings

Im Ausdauersport ist das Höhentraining (Hypoxietraining) seit langem als Massnahme zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit bekannt und wird daher bereits seit Jahrzehnten erfolgreich von vielen Leistungssportlern eingesetzt.

Mexiko Stadt als Austragungsort der Olympischen Sommerspiele von 1968 lag mit einer Höhe von 2240 Metern bedeutend höher als die anderen Austragungsorte zuvor. Die Vorbereitungen auf diese Wettkämpfe gaben Anstoß zur Entwicklung der ersten systematischen Höhentrainingsmethoden.

Bei längerem Aufenthalt in großer Höhe beginnt der Körper, sich an die sauerstoffarme Situation (Hypoxie) anzupassen: Eine verstärkte Produktion roter Blutkörperchen (Erythrozyten) findet statt. Mit einer erhöhten Anzahl roter Blutkörperchen kann mehr Sauerstoff zu den Zellen transportiert werden. Die Konsequenz ist eine signifikante Leistungssteigerung.

Beim IHHT werden kurze Intervalle Hypoxie geatmet. Dies führt nicht nur zu einem Anstieg an roten Blutkörperchen, sondern zum Anstieg des Hypoxie Induzierten Faktors (HIF). In der Folge können geschwächte Mitochondrien (Zellschrott) abgestossen und die Neubildung neuer Mitochondrien angeregt werden.

Ausserdem erreichen wir eine Verbesserung der Regulation des vegetativen Nervensystems, eine Blutdrucksenkung sowie einen erhöhten Fettstoffwechsel.

Die Erforschung des Hypoxietrainings und dessen Auswirkungen auf zellulärer Ebene wurde 2019 mit dem Medizin-Nobelpreis ausgezeichnet und damit weltweit wissenschaftlich anerkannt.

Studie des Nobelpreisträgers Gregg Semenza: Published in final edited form as: Physiol Rev. 2012 July; 92(3): 967–1003. doi:10.1152 / physrev.00030.2011.: Adaptive and maladaptive cardiorespiratory responses to continuous and intermittent hypoxia mediated by hypoxia-inducable factors 1 and 2.

Hypoxie – ist das nicht gefährlich?

Bei der Hypoxie ist es ein bisschen wie beim Fasten. Wir brauchen den Sauerstoff, so wie die Nahrung zum Leben. Aber hin und wieder ein bisschen weniger Nahrung oder in diesen Fall Sauerstoff, ist gut. Es ist ein Reiz mit positiven Effekten.

Während der gesamten Zeit wird zur Kontrolle die Sauerstoff-sättigung, der Puls und die Herzratenvariabilität (Marker für das vegetative Nervensystem) im Blut über einen Finger-Clip gemessen.

Hypoxie ist das Geheimnis des langen Lebens von Bergbewohnern
Der Gesundheitseffekt:
  • Alte nicht funktionsfähige Mitochondrien (Kraftwerke der Zellen für die Energieproduktion) werden beseitigt (Mitoptose oder Autophagie) und neue vitale Mitochondrien werden in die Zelle eingebaut. Ein vielfach besserer zellulärer Energiestoffwechsel ist die Folge.
  • Die Fettverbrennung wird stimuliert.
  • Das Knochenmark und die Milz schütten mehr rote Blutkörperchen aus. Diese transportieren vermehrt Sauerstoff und die Blutgefäße weiten sich, was die Durchblutung in den Zellen des Gehirns, der Muskeln und aller Organe erhöht.
  • Eine verbesserte Leistungsfähigkeit und Regeneration bei Sportlern.
  • Der Körper wird in die Lage versetzt, sich besser zu entgiften.
  • Das Training sorgt für eine Kapillarisierung, also die Bildung neuer, kleiner Blutgefäße. Dadurch verbessert sich die Mikrozirkulation, die etwa 75 Prozent des Blutkreislaufs ausmacht.
  • Das autonome Nervensystem wird flexibler und anpassungsfähiger. Die Resilienz steigt.
  • Andere Therapien können positiv unterstützt werden.